Die BTA (Biologisch Technischer Assistent / Biologisch Technische Assistentin) Ausbildung ist eine schulische Ausbildung und dauert 2Jahre.
Du kannst hier zwischen einer staatlichen Schule und einer Privaten Schule wählen. Die Privaten Schulen sind kostenpflichtig, haben jedoch meist dafür eine neuere Laborausstattung und auch etwas mehr Geld zur Verfügung um etwas kostspieligere Laborversuche anbieten zu können.
In einer Schulischen Ausbildung bekommst du leider kein Gehalt. Es gibt jedoch die Möglichkeit BAföG zu beantragen.
Als Voraussetzung wird meist ein guter Realschul- oder Gymnasium-Abschloss gefordert. Du kannst aber auch mit der Kombi aus Hauptschulabschluss oder einen nicht so guten Realschulabschluss und einer schon abgeschlossenen Ausbildung starten.
Nur weil es eine schulische Ausbildung ist, heißt es aber nicht, das du nur Theorieunterricht hast. Du wirst in der Schule auch sehr viel Praxis im Labor haben.
Die Lernschwerpunkte können je nach Bundesland etwas variieren. Meist hast du aber Fächer wie: Zellbiologie, Biochemie, Molekularbiologie, Mikrobiologie, Zoologie, Botanik, Biotechnologie, aber auch Mathematik und Englisch.
Keine Angst wenn dir Naturwissenschaften liegen, du aber in Englisch Probleme hast, wirst du trotzdem die Ausbildung gut meistern. Mein Schulenglisch war furchtbar und ich habe meine Ausbildung inkl. Auslandspraktika auch super hin bekommen.
Generell ist die Ausbildung auf jeden Fall etwas für dich wenn du dich für Naturwissenschaften interessierst, du zumindest Dreisatz rechnen kannst, du etwas Technik- und Computeraffin bist und du konzentriert und strukturiert arbeiten kannst.
Teil der Ausbildung sind auch Betriebspraktika. Je nach Bundesland hast du verschieden viele und auch verschieden lange Praktika. In Hamburg sind es besonders viele mit 3 Praktika a 4 Monate. Also ein ganzes Jahr wo du schon in die richtige Arbeitswelt eintauchen kannst. Die Praktika solltest du wohl überlegt planen, da sie nicht selten Türöffner für spätere Jobs sind. Es kommt häufig vor, das BTAs in den Laboren arbeiten wo sie in der Ausbildung ihre Praktika gemacht haben. Ebenfalls kannst du dich darüber schon etwas spezialisieren oder auch austesten was dir am meisten Spass macht. Ich würde dir auf jeden Fall raten möglichst unterschiedliche Praktikumsplätze zu wählen.
Am Ende der Ausbildung steht dann noch die Abschlussprüfung an. Diese war bie mir in 2 schriftliche Prüfungen, eine Hausarbeit und 2 Tage praktische Prüfung aufgeteilt. Ist das geschafft, darfst du dich staatlich geprüfte/r BTA nennen und bist gut vorbereitet auf deinen ersten Job im Labor.
Zurzeit sieht der Arbeitsmarkt sehr gut für BTAs aus. Es gibt also viele freie Stellen und nicht zu viele Bewerber auf eine freie Stelle. Das kann sich aber auch immer wieder ändern.
Mögliche Arbeitsplätze sind Forschungslabore (z.B.: Medizin, Pharmazie, Genetik…),
Diagnostiklabore (z.B.: Nachweis von Krankheitserregern, Aufdecken von genetischen Variationen…), oder auch Prüflabore (z.B.: für Lebensmittelprüfung, Produktionsüberwachung, Wasserkontrolle in Wasserwerken…). Ich finde es ist ein Riesen Pluspunkt für die BTA Ausbildung, das man danach so viele verschieden Möglichkeiten hat. Meine erste Ausbildung zur Lacklaborantin war da deutlich spezifischer und die Jobauswahl dadurch sehr viel begrenzter.
Ich denke, dass die BTA Ausbildung Zukunft hat und selbst wenn über die Jahre mehr Robotertechnik und Automatisierungstechnik in die Labore einziehen werden, BTAs werden weiterhin von Nöten sein.
Was dich vielleicht auch noch interessieren könnte: Ich hatte nach der Ausbildung ein Einstiegsgehalt von 2900€ Brutto im Monat, also sind nach Abzug von Steuern usw. ca. 1900€ Netto auf meinem Konto gelandet. Das kann natürlich je nach Job und Bundesland variieren, aber so hast du schon mal eine kleine Orientierung.
Mich hat die BTA Ausbildung auf jeden Fall komplett überzeugt und ich habe es bis jetzt auch nicht bereut sie gemacht zu haben 😉
Wenn du noch weitere Fragen hast oder deine Erfahrung zu der Ausbildung schildern magst, schreib mir gerne eine Mail oder hier einen Kommentar.